Weitere Sehenswürdigkeiten Sinjs
Gaius Laberius
Das Grabmal des siebenjährigen römischen Jungen Gaius Laberius, der in seiner Hand eine Kugel hält, die mit einem sechskantigen Netz überzogen ist, das Symbol eines echten Lederballs, gilt auch heute noch als fester Beweis dafür, dass der erste Fußball Europas ausgerechnet hier, in der Cetiner Region, gespielt wurde. Sein Fundort ist der Ausgrabungsort Tilurium. Dieses liegt im heutigen Gardun bei Trilj, und stammt aus dem 2. Jahrhundert.
Er befindet sich heute, eingemauert in die Fassade eines Steinhauses, in der Vrlicka Straße in Sinj. Das Denkmal ist 113 cm. hoch und 46 cm. breit. Angefertigt ist es aus Kalkstein. Die Inschrift befindet sich auf dem unteren Teil des Denkmals, am oberen Teil befinden sich, in einem profilierten Rahmen, wichtige Informationen zum Verstorbenen und die untere Inschrift ist dem Verstorbenen, von einem anonymen Autor, gewidmet. Der mittlere Teil ist ein von Ornamenten eingerahmtes rundes Medallion mit einem sehr ausgeprägten Porträt und Charakteristiken des Verstorbenen, der in seiner rechten die Hand, die bereits beschriebene Kugel, hält. Der obere Teil des Denkmals ist von einem Fries abgeschlossen mit der Darstellung eines Kantharos (eine große Vase mit zwei Griffen), eines Delphins und dem Kopf einer Meduse (als Personifikation eines bösen Wesens in der Antiken Mythologie) sowie einem dreieckigen Giebel mit Akroterien (kunststoffartige Verzierungen der Spitze und der Enden) in Form von Löwentatzen.
In dem dreieckigen Feld des Giebels ist der Kopf des Attis eingemeißelt. Fußball spielte man in Gardun im Kreise von römischen Soldaten und der Söhne der Honoratioren, jedoch stammte das Fußballspiel ursprünglich aus dem illyrischen Raum, da die Delmaten sie lange vor der Ankunft des römischen Heeres in dieser Region spielten. Dieses belegt auch die Tatsache, dass nirgendwo auf dem Gebiet des Römischen Imperiums, außer in Gardun selbst, ein Fundstück ausgegraben werden konnte, welches mit dem Spiel verbunden werden könnte. Aus offiziellen Kreisen, vor allem von der Stimme der höchsten weltweiten Fußball-Organisation, die FIFA News, widmete in ihrer 71. Ausgabe aus dem Jahre 1969 die Entdeckung des Amateur-Archäologen Josip Bepo Britvić die Titelseite über die Entdeckung in Gardun, als wichtige Information für Archäologie sowie Fußballliebhaber. Ein Fußballspiel zwischen Delmaten und Römern.
Ivan Alebić
An der Quelle
Das Bildnis eines Mädchens, welches Wasser an einer Quelle trinkt, ist die erste öffentlich aufgestellte Skulptur Stipe Sikiricas (1957). Unter der Bevölkerung Sinjs ist dieses Denkmal bekannt als Luca. Sie befindet sich in der grünen Oase im Stadtzentrum, direkt neben der Kirche der wundersamen Mutter Gottes von Sinj.
Željko Zrnčić
Der Alkar auf dem Pferd
Eines der prägnantesten Symbole Sinjs, ist die farbenreiche Skulptur eines Alkars mit Lanze auf einem Pferd. Diese ist ebenfalls ein Kunstwerk des akademischen Bildhauers Stipe Sikirica. Im Jahre 1965 wurde es unmittelbar am Beginn der Alker Rennbahn, aufgestellt. Dieser Platz wird als Biljeg bezeichnet und ist der Ort, von welchem aus die Reiter der Alka starten, um schnell in den Galopp überzugehen.
Petrovac
Die Fontane Petrovac, die sich unmittelbar vor dem Gebäude des Gerichtes befindet, ließ der damalige Gemeindevorstand Petar Tripalo im Jahre 1878 errichten, so dass er auch als Namenspatron dieser Fontane gilt. Sie wird mit dem Wasser aus der Quelle des Miletin gespeist, die sich auf der südwestlichen Seite der alten Sinjer Festung befindet.
Der Franziskanermönch Pavao Vučković
Das Denkmal für den bekannten Franziskaner ist ein Werk des akademischen Bildhauers Kuzma Kovačić. Dieses ist 2,8 m. hoch und befindet sich am östlichen Eingang in die Stadt. Die Geschichte erinnert an den Franziskaner Pavao als einen Anführer des Volkes, welches aus dem Ort Rama in der Herzegowina im Jahre 1687, vor den Türken fliehend, nach Sinj kam. Dabei trugen sie das Gemälde der Jungfrau Maria als sie in Sinj und der Cetiner Region eine neue Bleibe und Heimat fanden. Er gilt als Begründer des Klosters und der Pilgerstätte der wundertätigen Mutter Gottes von Sinj.
Die Fontane auf dem Marktplatz
Die Fontane auf der Pijaca/ dem Marktplatz (im Volk als funtana bezeichnet) ließ der damalige Gemeindevorstand Antonio Buglian im Jahre 1852 aufstellen. Nur ein Jahr später ließ man die „Pijaca“ pflastern als auch mit Feralen ausstatten. Feralen sind aus Eisen angefertige Beleuchtungssäulen (Laternen).
Der Palast der Alkarer Alkarski Dvori (Quartiere)
Die Bezeichnung Quartier spielt auf seine ursprüngliche Funktion an (franz. quartier – Wohnung, Militärlager). Es diente als eine Kaserne in der das kroatische Reiterregiment untergebracht war (Cavalleria croata, Croati a cavallo). Erbaut wurde diese bereits im Jahr 1760 als Bollwerk, in Forme zweier Vierecke mit zwei verbindenden Gebäuden zu je zwei viereckigen Türmen mit Innenhöfen, die Pferdeställe hatten. In diesem Gebäudekomplex konnten bis zu vier Reiterstaffeln mit ihren Pferden untergebracht werden. Im Laufe der Geschichte wurde dieser von allen Armeen genutzt, die sich in diesem Gebiet aufgehielten, vor allem vom französischen Heer zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als auch vom Österreichischen, die diese durch eine weitere Etage erweitern ließen, um auch die kroatische Heimwehr darin unterzubringen.
Vor dem Ausbau des Alkarer Hofs wurden zunächst sorgfälltige archäologische Untersuchungen durchgeführt, um notwendige, mögliche Ausgrabungsfunde zu schützen. Das Ziel war es, einen vollständigen sowie detaillierten Einblick in die Veränderungen des Quartiers im Laufe des 18., des 19. und des 20. Jahrhunderts zu erhalten. Entdeckt worden waren die architektonischen Grundlagen des südlichen Turms, eine Wasserspeise, ein Kanalsystem zur Abfuhr des Niederschlags, Restbestände der Pflasterung, der Fußböden als auch bestimmte Steine, die zur damaligen Zeit ebenfalls der Pflasterung dienten. Desweiteren fand man Fragmente einer glasierten und groben Küchenkeramik, Fragmente von Fensterglas, zahlreiche keramikhaltige Rohre, Münzen der Republik Venedig und andere Gegenstände aus Metall welche größtenteils aus dem Spätmittelalter sowie der jüngsten Geschichte stammen.
Die Große Brücke (Die Alkarer Brücke)
Die große Brücke über der Gorućica erbaute der Sinjer Gouverneur Paolo Emilio Canalis im Jahre 1784. An dieser ist eine Tafel angebracht, auf welcher steht: ''Zur Zierde der Stadt Sinj, für die Behaglichkeit der Reisenden und als Nutzen für den Handel''.
Drei Generationen
Eine monumentale Skulptur mit Wasserfall des Sinjer Künstlers Ivo Filipović Grčić befindet sich in der Mitte des städtischen Parks. Eine betonte Symbolik stellt drei Sinjer dar, die auf angehobenen Armen den Ring der Alka halten. Sie tragen die typisch männliche Sinjer Volkstracht.
Das Klassische Franziskaner-Gymnasium in Sinj mit dem Recht der Öffentlichen Nutzung
Die älteste Sekundarschule im dalmatinischen Hinterland ist seit dem Schuljahr 1838/1839 im Dienst, als sich kleinere Klosterschulen in drei Klöster der franziskanischen Provinz des „Heiligen Erlösers“ zusammenschlossen. Seit einer Umstrukturierung im Jahre 1854 erhielt auch die Öffentlichkeit das Recht diese zu besuchen, so dass die Schule im Jahre 1854 den neuen Namen „Öffentliches, höheres kroatisches Gymnasium in Sinj unter der Verwaltung der Franziskaner des Ordens des heiligen Erlösers“ erhält. Sie ist gleichzeitig das erste Gymnasium Südkroatiens mit Kroatisch als Unterrichtsfach.
Branko Čović
Die Villa Danek
Die Villa gehörte der wohlhabenden Familie Danek. Sie hebt sich durch eine interessante Architektur, durch einen großen Balkon, der die Villa vollständig umgibt als auch durch wunderschön ausgearbeitete Skulpturen Adam und Evas hervor.
Monika Vrgoč
Der Palast der Tripalo-Familie
Im 19. Jahrhundert im unmittelbaren Zentrum Sinjs erbaut, befindet es sich in unmittelbarer Nähe der Kirche der wundersamen Jungfrau Maria von Sinj. Sie gehörte der bekannten Sinjer Familie Tripalo. Heute ist diese aufgrund ihres Wertes ein geschütztes Kulturdenkmal. Am Haus ist die Tafel mit der Aufschrift: ''Steine aus den Hügeln des Heiligen Nikolas bei Selca auf Brač,der Steinmetz Nikola A. Štambuk. Die Freundschaft ist mir lieber als Gold, meinem Freund stehen die Türen immer offen- 1883.''
Die Büste des Dinko Šimunović
Geschaffen hatte sie Ivan Meštrović im Jahre 1932 zu Ehren einer außerordentlichen Neuauflage von Šimunovićs Erzählung Alkar. Dinko Šimunović war zu dieser Zeit sehr krank und mittellos, als eine kleine Gruppe herausragender Künstler eine erneute Auflage der Erzählung Alkar anregte und bald ermöglichte. An der Arbeit dieser Ausgabe nahmen Vilko Gecan, Joza Kljaković, Fran Kršinić, Omer Mujadžić, Vanja Radauš i Marijan Trepše teil. Die künstlerische Gestaltung des Buchumschlags oblag Miroslav Kirin.
''Die gewaltigen Felder Sinjs, bei starker Sommersonne, schien diese noch größer zu sein, denn die bläulichen Nebelschwaden verbargen den Augen die entlegenen Berge. Alles ruhte in der Mittagshitze und die weiten, weiten steinigen Berge liefen noch blauer an, blickten unbeweglich hinter dem niedrigen und dünnen Nebel hervor. Es schien, als ob sich die gesamte Region in einem prächtigen Sommerschlaf befände, so als ob alles ruhe nach einer bitterbösen Schlacht und einer ausgeführten Heldentat…'' (Dinko Šimunović, Alkar (Vordruck), Auszug aus dem Buch-Ex libris, Zagreb 1933.)
Die Stationen des Kreuzwegs Jesu
Die Festung der Stadt Sinj, die den Einwohnern von Sinj besonders am Herzen liegt, ist mehr als bloß ein Schauplatz großer historischer Ereignisse. Die Votivkirche, die am höchsten Punkt der Altstadt liegt, wobei aber die eigentliche alte Festung gemeint ist (genannt Gospin Grad, zu Deutsch: Marienstadt), wurde zum 200-jährigen Jubiläum der Ankunft der Cetina-Bevölkerung aus Prozor-Rama erbaut (heutiges Bosnien und Herzegowina) - in Gedenken an die damalige Flucht vor den osmanischen Heerscharen. Sowohl die Votivkirche als auch die Marienstatue, Letztere erbaut von Josip Marinović, wachen durch ihre immerwährende Anwesenheit ruhig und würdevoll über die Stadt Sinj und deren Umgebung.
Bereits seit dem Jahre 1996 wird die Andacht des Kreuzwegs in der Marienstadt abgehalten, dessen eigener Wanderweg, der an den 14 Stationen vorbeiführt, im Jahre 2001 gebahnt wurde. Im selben Jahr wurde das Projekt ins Leben gerufen, bei dem jede einzelne Station des Kreuzweges mit einer lebensgroßen Bronzestatue geschmückt wurde. Diese Aufgabe wurde 14 begnadeten kroatischen Bildhauern zuteil. Als dann das Projekt schließlich dank der Spenden von Institutionen, aber auch einzelner Personen fertiggestellt worden war, bekamen sowohl die Stadt Sinj als auch die Heiligenstätte der wundertätigen Mutter Gottes von Sinj – und das zur großen Freude aller Gläubigen, Pilger und Besucher - ein ihres Glaubens würdiges, kulturelles und künstlerisches Werk, das eine fast schon natürliche Symbiose mit der beruhigenden Stille des jahrhundertealten Waldes bildet.
1. Station
Jesus wird zum Tode verurteilt
Stipe Sikirica
2. Station
Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Duje Botteri
3. Station
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Ante Starčević
4. Station
Jesus begegnet seiner Mutter
Kuzma Kovačić
5. Station
Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Stjepan Skoko
6. Station
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Marija Ujević
7. Station
Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Kažimir Hraste
8. Station
Jesus begegnet den weinenden Frauen
Nikola Vrljić
9. Station
Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Jure Žaja
10. Station
Jesus wird seiner Kleider beraubt
Mile Blažević
11. Station
Jesus wird ans Kreuz genagelt
Vene Jerković
12. Station
Jesus stirbt am Kreuz
Ivan Klapež
13. Station
Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Miro Vuco
14. Station
Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
Josip Marinović.
Das Gebäude der Ehemaligen Eisenbahnhaltestelle
Die Eisenbahnlinie, auch bekannt als rera und ferata, verband die Orte Sinj und Klis mit Split und war von 1903 bis 1962 in Funktion. Sie war von großer Bedeutung für die kulturelle und ökonomische Entwicklung Sinjs.
Die Villa Tripalo
Erbaut wurde diese im südlichen Teil Sinjs im Jahre 1920. Der gesamte Besitz ist eingebettet in eine Steinwand. Am südöstlichen Teil des Gebäudes befindet sich die Eingangstür mit geschmiedeten Elementen aus der Zeit seiner Entstehung. Auch wenn diese im Stadtkern erbaut worden ist, hat sie einen rustikalen Charakter und ist in ihrer Bauweise sehr speziell und außergewöhnlich, nicht nur für die Stadt Sinj, sondern auch für die gesamte dalmatinische Region.
Die Villa Vjera
Dieses Haus wurde von der Familie Tripalo vom damaligen Besitzer und Rechtsanwalt Ramagnoli für die Tochter Vjera der Familie als Geschenk zu ihrer Vermählung gekauft. Heute befindet sich in dieser restaurierten Villa die Sinjer Zweigstelle der Steuerverwaltung.
Željko Zrnčić
Don Ivan Filipović Grčić
Der Name eines der bedeutendsten historischen Personen von Sinj, Don Ivan Filipović Grčić - Priester, Dichter und Ritter -, ist endlich der Vergessenheit entrissen worden dank einer zu seinem Gedenken errichteten Bronzeskulptur. Die Statue hält in der linken Hand ein Kreuz und in der rechten eine Klinge und ist am nordwestlichen Rand des „Hofs der Alkaren“ (Alkarski dvori) aufgestellt.
Im Freiheitskampf der Einwohner von Sinj sind Don Ivans Verdienste gegen die osmanischen Angriffe unschätzbar. Zur Anfangszeit des Großen Türkenkrieges im Jahre 1685 wurde er namentlich erwähnt und dabei als der hoch angesehene Anführer einer großen Gefolgschaft von Männern aus der Cetinska krajina bezeichnet, mit denen er gemeinsam den Osmanen die Treue abschwor und nach Solin ging. Er beteiligte sich auch in den damaligen Schlachten im Süden Kroatiens. Nach der Befreiung von Sinj im Jahre 1686 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo sein Bruder Mate kurze Zeit darauf Anführer (harambaša) einer Gruppe von aufständischen Heiducken (hajduci) wurde - einer bandenmäßig organisierten Gruppierung von Gesetzlosen, Wegelagerern, Plünderern sowie Freischärlern zu Zeiten des Osmanischen Reiches, wie es sie damals überall in Kroatien gab. Wegen seiner Verdienste bekam Don Ivan den Ritterorden von San Marco vom damaligen venezianischen Dogen (Titel eines gewählten Oberhauptes in einer Reihe italienischer Republiken des Mittelalters und der frühen Neuzeit) verliehen und wurde darauf zum Ritter (kavalir) geschlagen.
1704 veröffentlichte er erneut die „Worte des Divković“ (Divkovićeve besjede), allerdings in der ikavischen Sprachenvarietät (ikavica), in dieser Beside genannt. Darüber hinaus veröffentlichte er ein eigenes liturgisches Lied mit dem Titel „Lied, welches gemäß der Apostolischen Briefe (Epistel) während des Gottesdienstes an jedem vierten Sonntag im Monat gesungen wird. Dieser Gottesdienst wird mancherorts Mlada nedilja genannt“ (Originaltitel: Pisma koja se piva iliti kanta po epistoli na misi svake nedilje četvrte u misecu, što u jedni strana zovu Mladu nedilju).
Als Gesandter vor den osmanischen Vertretern in der Schlacht im Jahre 1715 weigerte er sich mutig und entschlossen, die Stadt den Feinden zu übergeben. Die Vermutung liegt nahe, dass er in der heutigen Gemeinde Klis, etwa 10 km entfernt von der Hafenstadt Split, begraben liegt.
Zorzi Balbi, der Statthalter von Dalmatien zu Zeiten der venezianischen Herrschaft erwähnt Don Ivan in seinem „Tagebuch der Belagerung“ (Dnevnik opsade). Don Ivans Beliebtheit beim Volk bezeugen die Worte unseres größten Volksdichters, Andrija Kačić Miošić, der ihn verewigte mit den Versen:
Beim Namen nenne ich dich Bewohner der Grenzmark
O, du von der Cetina stammende Dichter und Reiter;
Als Ersten Don Ivan Grčić mag ich hervorheben,
Den Ritter aus der Mark von Cetina,
Der die Türken zum Kampf herausforderte,
Und deren Schädel spaltete;
Die türkische Grenzmark unterwarf er,
Befreite die Sklaven und schlug den Feind in die Flucht.
Dem Heldentum und dem edelmütigen Charakter des Don Ivan, „dem Ritter des venezianischen Doge, der eines edlen Ritterherzens war“ (kavalira dužda mletačkoga, koji biše srca viteškoga), widmete Kačić Miošić ein ganzes Lied, das den Titel trägt: „Es folgt das Lied des großen Helden und Ritters aus der Gegend von Sinj, Don Ivan Filipović, genannt Grčić, welches dem ehrwürdigen Pater Petar Filipović vorgetragen wird“ (Slidi pisma velikoga junaka i viteza kavalira dom Ivana Filipovića rečenoga Grčića, ispod Sinja, prikazana ocu poštovanomu fra Petru Filipoviću, štiocu bogoslovcu.
„Der Name Jesu Christi möge uns stets zur Hilfe eilen, bei Tage und bei Nacht, die Heilige Dreifaltigkeit und die Jungfrau Maria, unsere Schutzpatronin, sowie der Heilige Hieronymus und der Heilige Märtyrer Georg, der Heilige Elias, die Beschützer unseres Protektorats Bosnien, Herzegowina, der Kroaten und allem Heiligen des slawischen Volkes und der kroatischen Sprache, betet für uns.“
(Originaltext: Svagda nam bilo Ime Isusovo u pomoć, i ob dan i ob noć, i Prisveto Trojstvo i Divica Marija naša pomoćnica i Sveti Jerolim, Sveti Juraj Mučenik, Sv. Ilija, naše zemlje protekturi, Bosne, Ercegovine, Hrvata i svega slavnoga slovinskoga naroda i jezika hrvatskoga, molite se za nas. Don Ivan Filipović Grčić
Lied, welches gemäß der Apostolischen Briefe (Epistel) während des Gottesdienstes an jedem vierten Sonntag im Monat gesungen wird. Dieser Gottesdienst wird mancherorts Mlada nedilja genannt. Sinj, Venedig, 1704.
Monika Vrgoč
Die Kubura
Die bronzene Kubura (kleine Vorderlader-Kurzwaffe aus dem osmanischen Reich) des kroatischen Bildhauers Kažimir Hraste, die während des Kunst-Workshops der Galerija Plamenac entstand, wurde vor dem Hof deHofdfd Hof der Alkaren angebracht. Das imposante Kunstwerk, welches den Namen Kubura 1716 trägt, ist um ein Zehnfaches größer als die Original-Kubura, die auf der Festung von Sinj entdeckt wurde – das Kunstwerk ist 3,6 m lang und 50 cm breit.
Der Künstler arbeitete rund ein Jahr an diesem Werk und entschied sich dafür, es der Stadt Sinj zu schenken, anlässlich des 300jährigen Jubiläums des als Wunder geltenden Sieges über die Osmanen.
Der Künstler selbst äußerte sich zu seinem Werk wie folgt:
„Die Kubura ist während des Bildhauer- bzw. Kunstworkshops entstanden, der 2014 von der Galerie Plamenac organisiert worden war. Ich wollte etwas erzeugen, jedoch sollte dieses Etwas deutlich vergrößert sein. So kam ich auf die Idee, eine Kubura anzufertigen, allerdings nicht die komplette, sondern nur einen Teil davon. Daher schuf ich bloß das Mittelstück, den interessantesten Bestandteil meines Erachtens, wohingegen der Rest der Waffe dabei wie in die Erde eingetaucht zu sein scheint. Mein Ziel dabei war es, das Wesen dieser Waffe zu veranschaulichen. Während meiner Schaffensperiode an diesem Werk zog mich ihre Funktion, genauer gesagt, ihre Funktion zu töten, an. Allerding sind deren funktionellen Bestandteile entsprechend ästhetisch, im Geiste eines Kunstwerks, geschaffen.“
Pavića nebesa
Die Lungen von Sinj, wie sie von den Einwohnern der Stadt genannt werden, befinden sich einen 20minütigen Spaziergang vom Stadtzentrum entfernt. Die Promenade steht mit ihren aufwendig ausgebauten Fußgängerwegen im unwahrscheinlich märchenhaften Kontrast zum urbanen Sinj. Den dichten Wald machen überwiegend die Schwarzkiefernbäume aus und tief im Waldesinneren verstecken sich zahlreiche Quellen sowie eine ganze Spannbreite an außergewöhnlicher Verschiedenartigkeit der Flora und Fauna.
Die touristische Gemeinde der Stadt Sinj hat dafür Sorge getragen, dass dieser kleine Himmel von Sinj den Besuchern noch zugänglicher gemacht wird: Es wurden sowohl Bänke an verschiedenen Stellen entlang des Waldweges als auch eine Vogelbeobachtungsstation angebracht, da in diesem Gebiet sehr viele verschiedene Vogelarten vertreten sind. Die Freunde des birdwatching können hier in aller Ruhe entspannt verschiedene Arten, wie zum Beispiel Ringeltauben, Pirole oder Schnepfenvögel bestaunen oder gar Rufe von Eulen vernehmen, wie zum Beispiel der Waldeule oder der Steineule. Hier und dort vermag man ebenfalls den Balzruf der Amsel in ihrem natürlichen Lebensraum zu hören. Dieses Naturhighlight bestätigt umso mehr das Engagement der Stadt Sinj für einen nachhaltigen Tourismus.
Die Stille, das beruhigend wirkende Grün der dichten Baumkronen und die Waldlichtungen stellen eine Oase oder gar ein perfektes Refugium dar, um von Lärm, Hektik und Stress des modernen Alltags zu entfliehen.
Gönnen Sie sich das, was Sie verdienen: nämlich einen Augenblick der Befriedigung unseres Urbedürfnisses, der reinen Rückkehr zur Natur, indem Sie in das faszinierende Waldambiente eintauchen.
Monika Vrgoč
Die Wiener Mona Lisa
Die Wiener Mona Lisa, Protagonistin einer der wohl inspirierendsten Liebesgeschichten Anfang des 20. Jahrhunderts, trug im wirklichen Leben den bürgerlichen Namen Walburga „Wally“ Neuzil (geboren am 18. August 1894). Die einstige Muse und Lebensgefährtin des österreichischen Künstlers Egon Schiele liegt auf dem Hauptfriedhof Groblje Sv. Frane in Sinj begraben.
Egon Schiele (1890.-1918.), ein Genie des österreichischen Jugendstils sowie Schüler des Gustav Klimt, schuf einige seiner bekanntesten Werke dank seiner Muse und Liebe: Wally. Das Gemälde „Bildnis Walburga Neuzil“, ist eines seiner Meisterwerke und dessen Wert wird sogar auf 20 Millionen Dollar geschätzt. Ausgestellt ist das Kunstwerk im Wiener Leopold Museum.
Walburga „Wally“ Neuzil war seit 1911 nicht nur bloß Schieles Modell, sondern auch die Dame seines Herzens und treue Gefährtin bis hin zum Frühling des Jahres 1915. Sie arbeitete als Kassiererin, als Verkaufsassistentin und als Modell im Kleidergeschäft. Dem großen Künstler war sie stets eine unschätzbare Stütze in Zeiten seiner persönlichen Krisen, auch während seines Gefängnisaufenthaltes im April 1912.
Im Jahre 1915 verließ Schiele Wally und heiratete Edith Harms, eine aus der Mittelschicht stammenden Frau. Die etwas überhastete Heirat war teilweise auch Schieles Einzug zum Kriegsdienst und seiner Beteiligung in Gefechten des Ersten Weltkrieges geschuldet. Im Jahre 1918 starben sowohl Schiele als auch Edith an den Folgen der zur damaligen Zeit ansteckendsten Krankheit, der Spanischen Grippe.
Wally hingegen überwand diesen unerwarteten emotionalen Schock dank ihres Esprits und ihres Optimismus. Sie machte eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete im Wiener Lazarett. 1917 ließ sie sich freiwillig ins Kriegsgebiet in Dalmatien versetzen, wo sie am 25. Dezember im Lazarett in Sinj an Scharlach stirbt. Zwei Tage später, am 27. Dezember, wurde sie den Informationen des Sterberegisters des Bürgeramtes der Stadt Sinj zufolge auf dem städtischen Hauptfriedhof Groblje Sv. Frane in Sinj bestattet. Der österreichische Unterleutnant Franz Schön, mit dem sie laut einiger nicht bestätigter Quellen angeblich eine Liebesbeziehung führte, wurde im Grab unmittelbar neben dem der Wally beigesetzt.
Kenner der Bildenden Kunst werden immer wieder sagen, dass Wally viel mehr als ein gewöhnliches Modell und Muse war – in all ihren Porträts hinterlassen den größten Eindruck stets der Blick in ihren Augen. Wallys „reflektierender Blick“ zeigt ihre innere Ruhe und Gelassenheit sowie das ruhige und fragende Betrachten des Gesprächspartners, den sie dadurch zum Nachdenken über die eigene Person anregt1. Verglichen mit Leonardo Da Vincis Mona Lisa ist es genau dieser Blick in Wallys Augen, der ihr aufgrund von Ähnlichkeiten, aber auch Unterschieden den Namen Wiener Mona Lisa verleiht.
Sämtliche Renovierungsarbeiten und Grabrekonstruktionen führte die Fima Statua j.d.o.o. durch, unter der Leitung von Marijo Čelik. Den Grabstein stiftete die Firma Mramor Granit Marović d.o.o., unter der Leitung von Branimir Marović. Das Porzellanportrait fertigte österreichische Steinmetz Bruno Walisch, ihre Grabstätte wurde mithilfe der finanziellen Mittel des Vereins Društvo Wally Neuzil gegründet am 23. März 2017, dessen wichtigstes Ziel es ist, Walburga „Wally“ Neuzils Leben zu erforschen und diesem zu gedenken.
Die Peškarija – mehr als nur ein Wochenmarkt
Ante Žižić
Selbst wenn Sie zum ersten Mal in Sinj sein sollten, besonders an einem Samstagvormittag, brauchen Sie keine zusätzlichen Reiseführer, um die Peškarije (ikawische Sprachenvarietät des Kroatischen ← ital. pescheria: Fischmarkt) zu finden: Folgen Sie einfach der Menschenmenge und dem Stimmengewirr - diese enthüllen Ihnen den Ort des traditionellen und beliebten Bauernmarktes, der sogenannten zelena tržnica, der Stadt Sinj.
Die jahrelange venezianische Regentschaft hat auch ihre Spuren in der hiesigen Sprache hinterlassen, doch lassen Sie sich nicht täuschen: Auf der Peškarija werden Sie neben dem zu erwartenden, vielfältigen Fischangebot viele weitere Schätze entdecken, ganz besonders Obst und Gemüse aus der Region. Ärzte und Gesundheitsexperten schwören auf diese mediterranen Lebensmittel und bezeichnen Sie als das Nonplusultra für jedermanns Gesundheit schlechthin. Hier liegen diese Lebensmittel auf Tischen und Bänken verteilt und bilden dabei ein Farben- und Duftspektakel für Auge und Nase. Jede Kartoffel, jede kapula (ikawische Sprachenvarietät des Kroatischen ← ital. cipolla: Zwiebel), jedes einzelne Salat- oder Mangoldblatt, jeder saftige Sauerkrautkopf wurde mit viel Liebe und Geduld von schwieligen Händen gezüchtet. Sicherlich stößt man auch auf Honig fleißiger Bienen, die von einheimischen Wiesenländern und steilen Berghöhen stammen. Ebenso auf frische Freilandeier aus der Region, die von Hühnern gelegt wurden, die frische Landluft geatmet haben. Dazu kommen noch viele weitere kostbare Produkte, allesamt ohne GMO (gentechnisch modifizierte Organismen) gezüchtet.
Ante Žižić
Die immer gut gelaunten „peškaruše“ (Verkäuferinnen an der Peškarija) werden Ihnen immer versichern, dass es in ihren Erträgen weder den Hauch einer Pestizidspur noch künstlicher Zusätze gibt – aus der Region und aus ökologischem Anbau stammend, aus fruchtbarer Humuserde, gewärmt durch die dalmatinische Sonne und bewässert mit dem Flusswasser der Cetina selbst. Keine Angst, die Peškaruše werden Sie dabei nicht hinters Licht führen: Nichts, was Sie im Supermarktregal finden können, kann sich mit solch traditionell gezüchteten Produkten messen.
Danach, wenn Sie schließlich die spiza (ikawische Sprachenvarietät des Kroatischen ← ital. spesa: Einkäufe) erledigt haben, sollte man es den Einheimischen nachmachen und eine Verschnaufpause einlegen! Wer hat hierzulande denn bitte jemals die Einkäufe am Wochenmarkt gemacht, ohne dabei ein kleines Schwätzchen mit einer ihm bekannten Person zu halten, oder keine neuen Bekanntschaften geschlossen, während man dabei gemütlich im Schatten einer dichten Baumkrone verweilt?
Die Peškarija ist und war schon immer mehr als bloß nur ein Wochenmarkt. Es ist eine Lebensweisheit, die stets von der einen Generation von Dalmatinern an die nächste weitergereicht wird. So ist es bei den Dalmatinern in den Küstenregionen und im Dalmatinischen Hinterland.