Die Cetiner Lađa (das Cetiner Schiffchen)

Die Cetiner Lađa (das Cetiner Schiffchen) Monika Vrgoč

Auf der Jagd und beim Fischfang verwendete man vor allem die kleine lađa (lajica-Schiffchen) und beim Transport von Menschen, Vieh und schwerer Lasten verwendeten die Menschen in früheren Zeiten die „velika“ lađa (das große Schiffchen). Die Lađa wurde vor allem aus Tannen hergestellt, wobei die Seiten des Schiffchens aus gebogenen oder aus zwei Holzbrettern hergestellt worden sind. Die Bretter musste man zunächst in Wasser tauchen oder in feuchte Tücher wickeln und diese über brennendem Holz halten. Die gut gehobelten Bretter werden mit Eisenkeilen, die bei speziellen Schmieden hergestellt worden waren, verbunden. Danach werden Schellen in die Bretter genagelt, um diese zu befestigen. Der Boden des Schiffchens besteht aus drei Brettern, die gebogen sind und an den Endstücken leicht nach oben gebogen sind, damit sie leichter über das Wasser gleiten können.

Damit kein Wasser in den Schiffsrumpf eindringen kann, werden Schilfrohre (stura) zwischen die Bretter gelegt. Die Backborde des Schiffs werden mit Nägeln verbunden und an die beiden Enden werden auch noch zur Verstärkung Eckspanner verwendet. Dort wird auch noch ein Eisenring angebracht, welcher notwendig ist, um das Boot an Land anzubinden. Der Boden des Bootes ist auch noch mit kleinen Latten ausgelegt, um das Boot zu stabilisieren. Diese sind an den Enden eingeschnitten, um einen Durchgang für das Wasser zu ermöglichen, damit sich dieses nicht im Boot stauen und das Boot nicht zum Entern bringen kann. Im Boot sitzt man an einer Seite (wie dies in älteren Booten der Fall war) oder kann an beiden Enden sitzen und dies auf dem Boden, auf Brettern in dreieckiger Form geschnitten, die die Form des Schiffs folgen und sich an den beide Schiffsseiten befinden. Am Ende der Herstellung wird das Schiffchen noch mit Teer eingerieben als Schutzschicht. Die Ruder oder Paddel wurden aus Weidenholz hergestellt und dies aus einem großen, zwei Meter langem Holzstück mit einer Halterung am Gipfel (perla genannt) in Form des Buchstabens T. In Abhängigkeit der Tiefe des Flussbetts, kann man in diesem Boot sowohl stehend, als auch sitzend rudern.

Um Wasser auswerfen zu können, verwendet man den opalac, der aus einem Stück Weide hergestellt wird. In die Ausrüstung des Boots fällt außerdem auch die krbela. Dabei handelt es sich um ein Flechtkörbchen, welches dem Sammeln der geangelten Fische, Frösche und Krebse diente. Die Kunst des Bootbaus in Otok bei Sinj ist vom Kulturministerium Kroatiens ebenfalls zum nichtmateriellen Kulturgut ernannt worden. Im Geiste des Erweckens dieser Tradition und damit diese nicht in Vergessenheit gerät, werden in Otok bei Sinj jedes Jahr Wettkämpfe und andere Veranstaltungen abgehalten, wie zum Beispiel die Žabarijada (ein Wettkampf im Froschhüpfen), Aktionen zum Säubern des Flussbettes der Cetina und zum Neuauflebenlassen der Fischfangkunst, vor allem aus der Cetiner lađa.

Partners

Wo übernachten?
Hotel? Villa? Zimmer?