Geschichte

Geschichte

Archäologische Funde bezeugen eine Besiedlung Sinjs und der Gegend rund um den Fluss Cetina noch in Zeiten der Antike. Eine Vielzahl von Funden lassen sich in die Endphase der Kupferzeit bis zur Mitte der Bronzezeit, in die Zeit der sogenannten Cetiner Kultur, einordnen. Eine angenehme geographische Lage, Höhlen, Berge als auch fruchtbare Felder ermöglichten die Arbeit in der Landwirtschaft, an den Berghängen auch die Viehzucht.

In der Bronzezeit melden sich auch die Ureinwohner dieses Lebensraumes, die Angehörigen des illyrischen Stammes der Delmaten, deren Entwicklung bis zu dem Erscheinen der Römer Bestand hat. Die Delmaten haben lange Widerstand gegen die römischen Besatzer geleistet, jedoch wurde eine Vielzahl von Aufständen in Blut ertränkt. Nach dem Niedergang des Römischen Imperiums häufen sich barbarische Plünderungen. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts wandern die ersten Kroaten aus dem Weißen Kroatien, einem Gebiet in der Nähe Visles im heutigen Polen ein und besiedeln das Gebiet Dalmatiens. Archäologische Funde aus dem 7. Bis zum 9. Jahrhundert bezeugen die Annahme des Christentums durch die Missionierung der Franziskaner. Es formieren sich auch erste Staatsgebilde, wie zum Beispiel kroatische Fürstengebiete, später auch Ländereien von Königen, während Sinj in dieser Zeit als Festung der Sitz des Cetiner Verwaltungsbezirks dient. Mit Erstarken der Fürste formiert sich der Cetiner Fürstenbezirk, welcher zunächst dem Fürstentum der Subics unterliegt, seit 1345 den Fürsten Nelipic.

Fürst Ivan Nelipic lädt nach Cetina (einer Stadt unter Sinjer Verwaltung, Franziskaner des bosnischen Vikariats ein, die eine Kirche und ein Kloster der Hl. Maria bauen, welches die Türken im Jahre 1492 überfallen, ausrauben und verbrennen. Sinj fällt infolgedessen in türkische Hände bis es 1686 dauerhaft unter die Herrschaft Venedigs fällt. Die Türken versuchen daraufhin erneut Sinj zu erobern. 1715 findet die wichtigste Schlacht statt, als gerade einmal 700 Sinjer dem Angriff von mehrere Zehntausend Türken standhalten und den Angriff abwehren. Eine aufgebrachte türkische Armee, durch Hunger als auch durch die Dysseterie (Epidemie) geschwächt, verlassen diese Region daraufhin für immer.

Unter der Verwaltung des Gouverneurs der Republik Venedig bleibt Sinj bis ins Jahr 1797 als es schließlich unter die Herrschaft Österreichs fällt und es, mit Ausnahme einer kurzen französischen Herrschaft, bis 1918 bleibt. Nachdem Sinj nach 1918 Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, danach Teil des Königreichs Jugoslawien, der NDH-Ustascha-Regierung, der italienischen Regierung als auch des Kommunistischen Jugoslawiens ist, wird es 1991 endgültig eine Stadt der unabhängigen und souveränen Republik Kroatien.


1. Jahrhundert – Osinium

Osinium

Ein Votivaltar mit einer defekten Inschrift /D/O/M/ et /G/enio Osini/atum/ P/ub/ius/ Rapidiu/s/ signifer c/ohortis... p/

(Dem allmächtigem und allerbesten Gotte und gutem Geiste, dem Beschützer Osinijums, dem Fahnenträger Publius Rapidije und seinen Kohorten gewidmet) welcher Zeugnis trägt über die Bezeichnung der Siedlung auf dem Gebiet der Sinjer Festung (Osinium, Osinij) aus welcher sich  die spätere Bezeichnung Vsinj entwickelt hat.


Beginn des 2. Jahrhunderts- Gaius Laberius

Gaius Laberius

Das Friedhofsdenkmal des siebenjährigen römischen Jungen Gaius Laberius, der in seiner Hand eine Kugel trägt, die mit einem in Netz verzierten Sechseck verkleidet ist, das Symbol eines echten Lederballs, betrachtet man heute als Beweis dafür, dass der erste Fußball in Europa ausgerechnet in der Cetina Region gespielt worden ist. Dieses Fundstück ist auf dem Ausgrabungsgebiet Tilurium, dem heutigen Gardun bei Trilj, gefunden worden.


11. November 1345. – Vertrag König Ludwigs I. von Ungarn

König Ludwig I. übergibt dem Fürsten Ivan Nelipic und seinen Nachkommen die königliche Stadt Sinj per Vertrag vom 11. November 1345 zur weiteren Verfügung mit Erbrecht (castrum nostrum regale Zyn), mit dem Fluss Cetina und den umliegenden Dörfern und Siedlungen.


30. Juni 1357 – die Charta des Papstes Inocent VI.

Die Charta, veröffentlicht in Avignon, ermöglichte, auf Wunsch des Fürsten Ivan Nelipic, die Ankunft der Franziskaner des bosnischen Vikariats auf das Sinjer Gebiet. Die Kirche und das Kloster der Hl. Marija werden auf dem Cetiner Gebiet unter Vsinji gegründet.


Oktober 1687. – Einwanderung aus Rama (Stadt in der Herzegowina)

Nach der Befreiung Sinjs von der türkischen Herrschaft, kommen in das durch Kriegswirren verwüstete Cetiner Gebiet das Volk und die Franziskaner aus Rama, welche aus dem Kloster des Hl. Peters das Bildnis der barmherzigen Mutter Gottes, der späteren Mutter Gottes Sinjs mitbringen.


1712. – Kamičak wird erbaut

Einer der prägnantesten und eindringlichsten Symbole Sinjs liegt im Stadtkern, direkt gegenüber der Sinjer Kirche.  Der Kamičak ist eine Festung mit einem sternförmigen Grundriss, welche im Jahr 1712 auf dem gleichnamigen Hügel erbaut wurde. Dieser ist verbunden mit einem zugegehörigen Quartier (einer Kaserne für Kavallerie) auf der südwestlichen Seite, dem heutigen Alkarer Hof. Das heutige endgültige Aussehen erhielt der Kamicak im Jahre 1890, als er umzeunt und mit Tannen bewaldet wird. Auf dieser Festung befindet sich ein Turm, der dem Beobachten gedient hat. Dort ist auch eine Uhr angebracht, die drei Minuten vor jeder vollen Stunde läutet sowie zu jeder vollen Stunde die exakte Stundenzahl erläutet. Auf dem Gipfel des Turmes befindet sich eine bronzefarbene Glocke, die in der weltbekannten italienischen Gießerei der Familie Colbachini gegossen worden ist.

Die Gießerei wurde im Jahre 1745 gegründet und erhält  im Jahre 1898 von dem damaligen Papst Leo XIII. das Recht, das Papstwappen auf seinen Produkten zu verwenden. Bis heute bleibt sie die einzige Gießerei weltweit, der diese Ehre zuteil geworden ist. Die Glocke ist mit erlesenen floralen Ornamenten verziert. Außerdem stechen vier Reliefs im Kreis hervor: die Jungfrau Maria mit dem Jesukinde im Arm, Moses, die Kreuzung Jesu als auch der Hl. Georg der einen Drachen tötet. Eingraviert ist ausserdem das Jahr MDCCCXXVIII (1828.) und der Künstler, der diese Glocke erschuf: Giovanni Colbachini Trieste. Den Gipfel der Glocke prägt die Inschrift  „A fulgore et tempestate libera nos Domine“ („Herr, erlöse uns vor Donner und vor allem Übel der Zeit“). Diese Gravur spielt höchstwahrscheinlich auf den alten Volksglauben an, dass das Läuten der Glocken oder das Schießen mit Mörsern, Wolken und Hagel vertreiben.


1715. – der Sieg über die Türken

Der Sieg über die Türken

Sinj ist von 1513 bis 1686 in türkischer Hand und fällt dann unter die Herrschaft Venedigs. Die Türken versuchen daraufhin, Sinj erneut zu gewinnen. Im Jahre 1715 kommt es dann zu der wichtigsten Schlacht um Sinj als 700 Sinjer ihre Stadt verteidigen und mehrere 10000 Türken zum Rückzug zwingen. Eine aufgebrachte türkische Armee, infolge von Hunger und Epidemien geschwächt, verlässt das Gebiet rund um den Fluss Cetina.


Die Krönung des Gemäldes der Heiligen Jungfrau Marias von Sinj am 22. September 1716.

Die Krönung des Gemäldes der Heiligen Jungfrau Marias von Sinj

Offiziere und Soldaten sammeln zu Ehren ihrer himmlischen Beschützerin als auch zum Dank für die Hilfe bei ihrer wundersamen Verteidigung und der Befreiung Sinjs von den türkischen Besatzung, 80 goldene Pailletten und geben in Venedig eine goldene Krone mit Kreuz in Auftrag, um das Gemälde der barmherzigen Hl. Jungfrau Maria von Sinj zu krönen. Die Krone ist von der Inschrift PERPETUUM CORONATA TRIUMPHAT – ANNO MDCCXV geprägt (Für immer zum Ruhme gekrönt– 1715). Der Bischof der Stadt Split Stjepan Cupilli hat das Bild nach einer der Jungfrau gewidmeten Messe auf der Sinjer Festung gekrönt.


1760. – der Bau des Alkarer Hofs (seines Quartiers)

Der Bau des Alkarer Hofs

Erbaut wurde dieser im Jahre 1760 als Festung in Form eines Vierecks. Diese steht innerhalb von zwei Gebäuden mit jeweils zwei viereckigen Türmen und zwei inneren Höfen mit getrennten Ställen für Pferde. In diesem Komplex konnten in früheren Zeiten vier Reitertruppen mit ihren Pferden untergebracht werden. Im Laufe des geschichtlichen Verlaufs nutzten diesen alle Armeen, die sich auf dem Gebiet Sinjs niedergelassen haben. Dabei sei vor allem die Französische zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als auch die Österreichische hervorzuben. Diese erweiterte den Hof als Quartier zu einer zweietagigen Kaserne.


1854. – Das klassische Gymnasium der Franziskaner

Das klassische Gymnasium der Franziskaner

Das klassische Gymnasium der Franziskaner

Das klassische Gymnasium der Franziskaner mit Nutzungsrecht der Öffentlichkeit - Als älteste Sekundarschule im dalmatinischen Hinterland arbeitet die Schule seit dem Schuljahr 1838/39. Mit der Reorganisation im Jahre 1854 erhält die das Nutzungsrecht der Öffentlichkeit. Gleichzeitig gilt sie als erstes Gymnasium im südlichen Kroatien mit Kroatisch als Unterrichtssprache.


1887. – Der Bau der Gedächtniskirche auf dem Gipfel der Stadt

Gedächtniskirche auf dem Gipfel der Stadt

Die kleine Kirche, welche noch heute auf dem höchsten Punkt der Stadt steht, wurde im Jahr 1887 erbaut, 200 Jahre nach der Ansiedlung des Cetiner Volkes aus dem Ort Rama. Die Kirche symbolisiert ein Gelübde, den festen Bund und die Hingabe, die die Cetiner Bevölkerung an die Mutter Gottes bindet.


12. September 1903. – Die Rera

Die Rera

Die Eisenbahn, auch bekannt als Rera, hat die Stadt Sinj mit Klis und Split in der Zeit zwischen 1903 bis 1962 miteinander verbunden. Sie hatte eine besondere Bedeutung für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Sinjs.


1912. – Der Ausbau der Wasserversorgung Sinjs

In der Zeit der Regierung des Bürgermeisters Stipe Celmićs wurde die Wasserversorgung der Stadt Sinj ausgebaut und gesichert. Diese wird noch heute durch die Quelle Kosinac, einem Nebenfluss des Flusses Cetina, gesichert.


1953. - Das Stadtbad Sinjs

Das Stadtbad Sinjs

Am 26. srpnja 1953. godine wurde das Stadtbad Sinjs, mit einem Becken olympischer Dimensionen, als einem der ersten im damaligen Staate, eröffnet. Um den Bau hat sich der Sinjer Vice Buljan verdient gemacht, ein ehemaliger Gemeindevorstand, ein Vojvode (Herzog) der Alka und späterer Minister für Fischerei der Sozialistischen Republik Kroatiens. Sein Leben ist durch viele geistreiche Anegdoten gekrönt. In der Fernsehserie „Čovik i po“ –in etwa: Ein großartiger Mensch- verkörperte ihn der große Volksschauspieler Boris Dvornik.

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